Esoterische Praktiken, Selbsthilfeanleitungen und Lehrbücher finden seit vielen Jahren hohen Anklang in der Gesellschaft. Veranstaltungen wie die Esoterikmesse in Berlin haben einen konstanten Zulauf und Produkte wie Talismane, Heilsteine oder Räucherwerk finden längst ihren Vertrieb in unterschiedlichen Handlungen. Mit Blick auf Esoteriker:innen bzw. Esoterikgläubigen lassen sich seit einigen Jahren jedoch immer wieder Verbindungen mit rechten Ideologien erkennen. In den letzten Jahren konnten u. a. Versuche der Vereinnahmung von Waldorfschulen von Seiten der Reichsbürgerszene beobachtet werden. Auf den bundesweiten sog. Hygiene- bzw. Corona-Demos gegen die Maßnahmen der Corona-Pandemie demonstrierten Esoteriker:innen gemeinsam neben Verschwörungsideolog:innen, Rechtsextremist:innen und vorgeblich “besorgte” Menschen, die sich auf den ersten Blick keinem konkreten politischen Spektrum zuordnen lassen.. Auch online konnte mehrfach beobachtet werden wie Esoteriker:innen vor einer vermeintlichen “Neuen Weltordnung” warnen. Antisemitismus ist hier ein deutlich verbindendes Element, welches sich historisch innerhalb einiger esoterischer Lehren immer wieder finden lässt.

Mit dem Vortrags sollen diese antisemitischen Kontinuitäten seit der Theosophie von Helena Petrovna Blavatsky bis hin zu aktuellen Phänomenen der Esoterik wie der Anastasia-Bewegung aufgezeigt und anhand konkreter Beispiele verdeutlicht werden. Die Geschichte der Esoterik ist somit auch Teil der langen Geschichte des Antisemitismus, der bis heute leider noch immer innerhalb der Gesellschaft verankert ist.

Referentin: Jacqueline Ruppin

Anmeldung unter: info@jfda.de

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Bildungs- und Aktionswochen gegen Antisemitismus 2021 statt.