Aktuell leben mehr Menschen auf der Erde in autoritär regierten Staaten als in Demokratien. Von den 193 UN Mitgliedern gelten 81 Länder als Demokratien, 56 Staaten als autoritär regiert und 56 Staaten als Diktaturen.
Während mit dem Zerfall der Sowjetunion Anfang der neunziger Jahre in Europa neue Demokratien entstanden, ist in den letzten zehn Jahren die Anzahl der demokratisch regierten Länder zurückgegangen. Einige Demokratien kippten zu autoritären Regimen.
So stufte das Forschungsinstitut 'Freedom House' 2022 Ungarn, Kosovo und Serbien als „partly free“ ein. Das bedeutet Einschränkungen bei den Bürgerrechten, der Pressefreiheit, Gewaltenteilung und bei der Unabhängigkeit der Justiz.

Die Wahrnehmung der Bevölkerung zu ihren demokratischen Freiheiten und dem Wohlbefinden mit den Lebensumständen kann vom Menschenrechts-Index abweichen. Die Zufriedenheit der Bevölkerung ist nicht nur von demokratischer Mitsprache abhängig, sondern auch von Faktoren wie Wohlstand, Sicherheit, Entfaltungsmöglichkeiten und Glück etc.
Laut dem 'World Happiness Report' liegt das autoritär regierte Singapur mit Platz 26 im oberen Bereich der Zufriedenheit, die Kommunistische Volksrepublik China mit Platz 79 vor den europäischen Demokratien Griechenland (Nr. 87) und Portugal (89). Indien, die Demokratie mit autoritären Tendenzen, rangiert weit unten auf Platz 122 bei der Zufriedenheit der eigenen Bevölkerung mit ihrem Leben.
Professor Dr. Michael Krennerich vom Lehrstuhl für Menschenrechte und Menschenrechtspolitik referiert über die Ursachen für die Tendenz zu autoritären Herrschaftsformen und dem Rückgang am Interesse für demokratische Gestaltung.

Mit:
Professor Michael Krennerich
Lehrstuhl für Menschenrechte und Menschenrechtspolitik an der FAU Erlangen-Nürnberg

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