Vor 30 Jahren, kurz nach der Vereinigung, wurde am Entwicklungspolitischen Runden Tisch die Idee der Solidarität mit den Menschen und Gesellschaften des Globalen Südens mit der Gründung der Stiftung Nord-Süd-Brücken langfristig abgesichert. Seither wurden im Rahmen der entwicklungspolitischen Arbeit ostdeutscher und Berliner Vereine 1.106 Projekte der Entwicklungszusammenarbeit und 3.075 Vorhaben der entwicklungspolitischen Bildungs- und Inlandsarbeit mit einer Gesamtsumme von 45 Mio. Euro gefördert. Von Greifswald bis Görlitz wurden 700 Vereine unterstützt. Insgesamt verfügt die Stiftung über elf Förderprogramme für Inlands- und EZ-Projekte und Personalstellen. Somit trägt sie wesentlich zur Verstetigung der entwicklungspolitischen Landschaft in Ostdeutschland bei. Sie befördert den Austausch und das Lernen junger Menschen, das kritische Bewusstsein für eine postkoloniale Gesellschaft und die Umsetzung des Nachhaltigkeitsgedankens. Gemeinsam mit den ostdeutschen Landesnetzwerken und weiteren Institutionen und Partnern engagiert sich die Stiftung Nord-Süd-Brücken für globale Solidarität, soziale Gerechtigkeit und Menschenrechte.
Hierfür haben sich in den letzten zehn Jahren in den ehrenamtlichen Strukturen der Stiftung Nord-Süd-Brücken auch Ana Paulina Rosas Pérez, zuletzt als Stiftungsratsvorsitzende, sowie Reinhard Hermle, Michael Kreuzberg und Karin Schüler als Vorständinnen und Vorstände in herausragender Weise eingesetzt. Sie haben ihre sehr unterschiedlichen Hintergründe, biografischen Erfahrungen und beruflichen Expertisen zum Wohle und zur Weiterentwicklung der Stiftung eingebracht. Alle Vier sind ein gutes Beispiel für lebenslanges Engagement bzw. Engagement neben Beruf und Familie. Auch dies möchten wir an diesem Nachmittag würdigen.
Die Werte von weltweiter Solidarität, Gerechtigkeit, Gleichberechtigung und Diversität, für die sich die Stiftung und die dort ehrenamtlich und hauptamtlich Engagierten einsetzen, werden jedoch europaweit von Rechtsextremen und Rassist*innen abgelehnt und verhöhnt. Selten ist das so offensichtlich wie 2024, wo in der Europäischen Union, in vielen bundesdeutschen Kommunen und in Brandenburg, Sachsen und Thüringen gewählt wird. Vielerorts stehen demokratische Verhältnisse und die offene Gesellschaft auf dem Spiel. Von den Konsequenzen antidemokratischer und nationalistischer Mehrheiten in den Kommunen und Parlamenten sind zunehmend auch Entwicklungspolitik, Vereine und Engagierte unmittelbar betroffen. Jedoch: Die bundesweiten Proteste Anfang des Jahres gegen menschen- und Demokratie verachtende Politik an so vie-len kleinen und großen Orten mit insgesamt Millionen Beteiligten machen auch Hoffnung. Welche Beiträge entwicklungspolitische Organisationen zur Stärkung der offenen und demokratischen Gesellschaften im Vorfeld der verschiedenen Wahlen leisten können, auch dies wollen wir an diesem Tage mit Aktiven u.a. aus Brandenburg, Sachsen und Thüringen diskutieren.
Dies sind drei gute Gründe, an diesem Nachmittag dabei zu sein! Wir freuen uns auf Euch und Sie!
Mehr Informatinen unter https://www.nord-sued-bruecken.de/aktuelles/jahresva2024.html