Mittwoch, 28. Juni 2023

Ruth Lapide – Eine leidenschaftliche Brückenbauerin nach der Schoa

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Ruth Lapide – Eine leidenschaftliche Brückenbauerin nach der Schoa

Vortrag und Gespräch mit Dr. Yuval Lapide

Ruth Lapide, die im August 2022 in Frankfurt am Main verstarb, gehörte mit ihrem Mann Pinchas Lapide zu den wichtigsten Pionier:innen des christlich-jüdischen Gesprächs nach der Schoa. Der Theologe und die Religionswissenschaftlerin publizierten zahlreiche bedeutsame Werke über biblische Geschichten und Figuren, erklärten die jüdischen Wurzeln des Neuen Testaments und des Christentums und setzten sich intensiv mit der jüdisch-christlichen Beziehungsgeschichte auseinander. 

Beim ersten Abend mit Dr. Yuval Lapide im Februar stand das Lebenswerk seines Vaters Pinchas Lapide im Mittelpunkt und kann hier nachgeschaut werden: https://www.youtube.com/watch?v=4_HP0ToN-54

Diesmal entdecken wir mit dem Sohn Yuval Lapide das Leben und Werk der 1929 im fränkischen Burghaslach als Ruth Rosenblatt geborenen Religionswissenschaftlerin und Historikerin. Nach dem Holocaust, den sie durch die Flucht nach Palästina überlebte, baute sie leidenschaftlich Brücken zwischen Jüdinnen und Juden und Christ:innen sowie zwischen Deutschland und Israel. In unzähligen Fernsehsendungen bei „Bibel TV“ und „BR-alpha“ klärte die Autorin und Lehrbeauftragte über die Bibel aus jüdischer Perspektive auf, hielt zahlreiche Vorträge auf der ganzen Welt und war regelmäßig bei den Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Deutschland zu Gast. Zusammen mit Pinchas Lapide sah sie es als ihre Verpflichtung an, den christlichen Gesprächspartner:innen theologische Missverständnisse, Unkenntnisse und Vorurteile in der traditionellen christlichen Bibellektüre zu zeigen und diese durch Zugrundelegung des hebräischen Originals zu korrigieren. 

Dr. Yuval Lapide setzt das Lebenswerk seiner Eltern fort und wird an diesem Abend anschaulich zeigen, was deren Denken und Wirken ausmachte. Vor kurzem erschien der von ihm herausgegebene Sammelband „Wer predigte in ihren Synagogen? Eine jüdische Sicht auf Jesus von Nazareth“ mit Texten von Pinchas Lapide. Yuval Lapide ist Experte für rabbinische Bibelexegese, Kabbala und Chassidismus sowie jungianisch tiefenpsychologische Persönlichkeitsanalyse. Zusammen mit seiner Frau Debora setzt er sich in zahlreichen Formaten für das christlich-jüdische Gespräch ein.

Foto: Ruth Lapide © Christoph Rau; als Geschenk an Familie Lapide überlassen

Deutscher Koordinierungsrat (DKR)
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Generalsekretärin Ilona Klemens
Organisator*in
Jhg. 1965, Studium der Evang. Theologie in Mainz, Bonn u. München. Master of Theology (Th.M.) in Religions-und Missionswissenschaft an der Lutheran School of Theology, Chicago USA (1992/93). Weitere Studienaufenthalte in Israel (1989) und Libanon (2005). 1995 bis 1998 Gemeinwesen – und Anti-Rassismusarbeit in Südafrika. 5 Jahre Gemeindepfarrerin in Frankfurt, dann von 2003 bis 2016 Pfarrerin für Interreligiösen Dialog in Frankfurt, im Rahmen dieser Tätigkeit u.a. Initiatorin und Geschäftsführerin des Frankfurter Rates der Religionen sowie Evang. Vorsitzende der dortigen GCJZ, Vorstandsmitglied der Bildungsstätte Anne Frank (bis heute). 2016 bis 2019 Hochschulpfarrerin an der Evang. Studierendengemeinde (ESG) in Mainz. Seit 1.12.2019 Generalsekretärin des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und Geschäftsführerin der Buber-Rosenzweig Stiftung.
Mi, 28. Juni 2023
18:30  – 20:30
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