Das Bündnis Herne und die Partnerschaft für Demokratie Herne (PfD Herne) laden ein!
Am 30.06.2021 streamen wir ab 19:00 Uhr live aus dem Stadteilzentrum Pluto in WanneEickel eine Podiumsdiskussion zum Thema:
Shalom und Salam-Die Auswirkungen des Nahostkonfliktes auf unser Miteinander- Eine Podiumsdiskussion
Als die Auseinandersetzungen in Nahost in den vergangenen Wochen neuerlich
aufflammten, hatte dies auch in Deutschland Folgen:
Auf Pro-Palästina-Kundgebungen brach sich - von Gelsenkirchen bis Berlin - Antisemitismus Bahn; hier lebende Jüdinnen und Juden wurden für das Handeln der israelischen
Regierung verantwortlich gemacht, allein weil sie dem jüdischen Glauben angehören. Es
gab Angriffe auf Synagogen, Israel-Flaggen wurden verbrannt und Rufe wie "Scheiß Juden"
wurden über die Nachrichten und die sozialen Medien in sämtliche Wohnzimmer der
Republik gespült. Auch wenn viele Kundgebungsteilnehmende bestritten, antisemitisch
zu sein, gilt aber doch: Wer nicht für einen Antisemiten gehalten werden möchte, sollte
auch keine antisemitischen Aussagen verbreiten und sich besser über den Hintergrund
bestimmter Phrasen und Sprechchöre informieren.
Einmal mehr wurde deutlich: Antisemitismus hat viele Gesichter und ist auch hierzulande
mitnichten überwunden!
Auch die meisten hier lebenden Muslim:innen waren erschrocken über den Judenhass,
viele erklärten ihre Solidarität mit den jüdischen Gemeinden. In der Folge sahen sich viele
dieser Muslim:innen einer doppelten Front gegenüber: Ohne zu differenzieren wurden
rassistische Pauschalisierungen laut, und das Problem des Antisemitismus wurde zum alleinigen Problem von Muslim:innen erklärt. Dabei wurde leichthin ignoriert, dass antisemitische Weltsichten in sämtlichen Teilen der Bevölkerung und der gesamten Bandbreite des politischen Spektrums verbreitet sind. Doch damit nicht genug: Solidarische Muslim:innen mussten sich Vorwürfe gefallen lassen, sich illoyal gegenüber der Sache der Palästinenser:innen zu verhalten. Vielen wurde deshalb Verrat vorgeworfen.
Viel Gesprächsstoff also für unser Podium!
Wir können und wollen mit unseren Möglichkeiten nicht "den Nahostkonflikt" erklären
und lösen. Aber wir wollen mit unseren Podiumsgästen überlegen, was wir gemeinsam
tun können, damit diese multiplen Problemlagen nicht weiter die Integrationsarbeit
und das friedliche Zusammenleben verschiedener Kulturen in unserer Stadt und im
gesamten Land gefährden.