Mit über 75.000 Betroffenen und mehr als 500 Unterkünften innerhalb des Stadtgebiets nahm Leipzig eine zentrale Rolle im System nationalsozialistischer Zwangsarbeit ein. Während sächsische Rüstungsfirmen wie die HASAG Zwangsarbeiter:innen im großen Stil einsetzten, spielte sich ein oft vergessenes Kapitel dieser Geschichte abseits der großen Betriebe und Sammellager ab.
Volkmarsdorf und Neustadt-Neuschönefeld waren zu NS-Zeiten typische, dicht bebaute Arbeiter:innen-Stadtteile. Vor allem mittelständische Betriebe wie Autowerkstätten oder Wäschereien waren hier ansässig, die die billigen Arbeitskräfte ausnutzten. In den zahlreichen Gaststätten und Tanzlokalen brachten große Unternehmen wie die HASAG, die Erla-Werke oder die Leipziger Verkehrsbetriebe ihre Zwangsarbeiter:innen unter. Sie lebten Tür an Tür mit der Leipziger Bevölkerung.
Die Tour führt durch Volkmarsdorf und Neustadt-Neuschönefeld – vorbei an ehemaligen Arbeitsorten und Lagern, von denen heute nur noch wenige Spuren sichtbar sind.
Treffpunkt: 11:00 Uhr auf dem Neustädter Markt (Dauer ca. 2 Stunden, Ende am Torgauer Platz)
Kontakt:
Fachstelle NS-Erinnerungsarbeit und Demokratiebildung
Jonas Kühne, Kolja Lohf und Jane Wegewitz
Torgauer Straße 78 | 04318 Leipzig
info@slag-aus-ns.de
Tel.: +49 341 49579647