Donnerstag, 3. Februar 2022

Stigmatisierung von Frauen als 'asozial' im Nationalsozialismus

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Die nationalsozialistische Idee vom „reinen Volkskörper“ kannte viele Ausschlusskriterien. In erster Linie waren diese ­rassistisch und antisemitisch begründet und die „Volksgemeinschaft“ exklusiv „arisch“ konzipiert. In zweiter Linie galt es, die „schädlichen Elemente“ innerhalb der eigenen Reihen zu ­entfernen. Darunter fielen auch Mädchen und Frauen, die aufgrund ihrer vermeintlich fehlenden Arbeitsmoral („arbeitsscheu“) oder eines „amoralischen“ Lebenswandels in den Fokus der ­Behörden gerieten. Dieses Verhalten wurde als „gemeinschaftsfremd“ eingestuft und seine erbliche Veranlagung zu belegen versucht. Einweisungen in Erziehungs- und Arbeitsanstalten, Gefängnis- und KZ-Haft wie auch Zwangssterilisationen waren die Folgen. 

Der Vortrag beschreibt die Grundzüge der nationalsozialistischen „Asozialenpolitik“ und erläutert die Kriterien, anhand derer Mädchen und Frauen in die Verfolgungsmaschinerie gerieten. An einzelnen Fallbeispielen wird das behördliche Vorgehen veranschaulicht und gezeigt, dass die Stigmatisierung der Betroffenen häufig bereits vor dem Nationalsozialismus begonnen hatte und auch nach 1945 nicht endete.

Elke Rajal studierte Politikwissenschaft in Wien und Granada und forscht derzeit am Lehrstuhl für Soziologie der Universität Passau. Sie beschäftigt sich mit den Schnittstellen von Politik, Zeitgeschichte und Bildung und engagiert sich in der Forschungsgruppe Ideologien und Politiken der Ungleichheit. Ihre Forschungsschwerpunkte sind der Nationalsozialismus und seine Nachwirkungen, Antisemitismus, Rechtsextremismus und politische Bildung.

Foto: CC-BY-SA, Häferl

Heinrich Böll-Stiftung Bremen
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HB
Henning Bleyl
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Do, 3. Februar 2022
19:00  – 21:00
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