Tagung: Eingebaute Judenfeindschaft – Zum Umgang mit antisemitischen Motiven an und in Kirchen
ANMELDUNG ZUR STUDIENTAGUNG IN BONN BIS 18. APRIL: https://dkrstudientagung2023.aidaform.com/dkr-studientagung-2023
Seit einigen Jahren wird verstärkt über den Umgang mit antijüdischen Schmähplastiken und Bildern an und in Kirchen diskutiert. Dabei steht zumeist die Sau im Fokus, die an der Wittenberger Stadtkirche angebracht ist und allein das Ziel verfolgt, Jüdinnen und Juden zu verspotten, zu verhöhnen und verächtlich zu machen (Isaiah Shachar).
Die Sau ist eines der einflussreichsten antijüdischen Motive seit dem Mittelalter, das sich nicht nur im Kontext von Kirchen findet, sondern auch an städtischen und privaten Häusern, in Büchern, auf Flugblättern oder Spielkarten. Sauen und andere judenfeindliche Bilder wie „Ecclesia und Synagoga“ oder die Darstellung von Jüdinnen und Juden als Kinder des Teufels gibt es aber nicht nur in Wittenberg, sondern auch an und in zahlreichen anderen Kirchen. So diffamieren etwa auch in Regensburg, Erfurt, Köln, Calbe, Magdeburg, Nürnberg, Brandenburg und Wetzlar solche Bilder fortgesetzt Jüdinnen und Juden und die jüdische Religion.
Die Studientagung beschäftigt sich mit dieser in Kirchengebäude und die christliche Theologie eingebauten Judenfeindschaft. Der Diskurs über diese Bilder, die Zeugnisse der judenfeindlichen Theologie ihrer jeweiligen Zeit sind, und die Frage, wie mit ihnen umgegangen werden soll, ist unter Christ:innen noch viel zu häufig eine Leerstelle. Eine neue Theologie im Angesicht Israels und die positiven Entwicklungen in den christlich-jüdischen Beziehungen der letzten Jahrzehnte erfordern jedoch, sich mit diesen Motiven auseinanderzusetzen und Lösungen zu finden.
Darüber möchten wir bei der Studientagung mit ausgewiesenen Expert:innen und Ihnen sprechen.
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