Mittwoch, 19. Juli 2023

Über Antisemitismus in der Sprache – Warum es auf die Wortwahl ankommt!

Online

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Online-Gespräch mit Dr. Ronen Steinke

ANMELDUNG zum kostenlosen Zoom-Webinar unter folgendem Link: https://us02web.zoom.us/webinar/register/WN_Id3RJLFzQluGpc6e-bpxZA#/registration

Seit einigen Jahren wird intensiv über die Verwendung von Worten, Straßen- und Schulnamen etc. diskutiert. Am bekanntesten sind in diesem Zusammenhang die oft schief geführten Debatten über das N-Wort, das M-Wort und das Z-Wort. Weitgehend unberührt sind diese öffentlichen Debatten zumeist vom „Antisemitismus in der Sprache“ – so der Titel des 2022 in erweiterter Neuauflage erschienenen Buchs des renommierten Juristen, Autoren und Journalisten Ronen Steinke, in dem er argumentiert, „warum es auf die Wortwahl ankommt“.

Gemeinsam mit dem Autor werden wir bei dem digitalen Abend darüber sprechen, wie eine diskriminierungsfreie Kommunikation gelingen kann, in der Antisemitismus keinen Platz hat. Denn Sprache prägt Menschen und formt ihr Weltbild, aus dem wiederum Handeln respektive Nichthandeln folgt.

- Was wird bei Begriffen wie „Mischpoke“ oder „mauscheln“ im Deutschen mittransportiert?
- Was ist problematisch an „Altes Testament“ und „mosaisch“, an Wortkombinationen wie „Judenfriedhof“ oder an Eindeutschungen wie „Passah“ und „Sabbat“?
- Wieso sollte nie wieder von „Halbjuden“, „Dreivierteljuden“ oder ähnlichem gesprochen werden?
- Welche aus dem Jiddischen stammenden Wörter können verwendet, auf welche sollte besser verzichtet werden?

Über diese und andere Fragen werden wir an dem Abend mit dem Referenten sprechen.

DR. RONEN STEINKE arbeitete als Jurist, u. a. am Internationalen Strafgerichtshof, wurde 2011 mit einer Studie im Bereich des Völkerstrafrechts promoviert und schreibt gegenwärtig für die Süddeutsche Zeitung als innenpolitischer Korrespondent – häufig über die Themen Antisemitismus und Extremismus. Er verfasste er u.a. die hochgelobte Biografie „Fritz Bauer. Oder: Auschwitz vor Gericht“, verfilmt und ausgezeichnet als „Der Staat gegen Fritz Bauer“. 2020 erschien „Terror gegen Juden: Wie antisemitische Gewalt erstarkt und der Staat versagt“. Steinke zeigt darin auf, dass es dem deutschen Staat seit Jahrzehnten nicht gelingt, seine jüdischen Bürger:innen zu schützen, und gibt eine Chronik aller antisemitischen Gewalttaten in Deutschland seit 1945. Sein jüngstes Buch behandelt das Thema „Verfassungsschutz. Wie der Geheimdienst Politik macht“ (Juni 2023).

Foto: © Dudenverlag / © Victor Hedwig

Deutscher Koordinierungsrat (DKR)
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Generalsekretärin Ilona Klemens
Organisator*in
Jhg. 1965, Studium der Evang. Theologie in Mainz, Bonn u. München. Master of Theology (Th.M.) in Religions-und Missionswissenschaft an der Lutheran School of Theology, Chicago USA (1992/93). Weitere Studienaufenthalte in Israel (1989) und Libanon (2005). 1995 bis 1998 Gemeinwesen – und Anti-Rassismusarbeit in Südafrika. 5 Jahre Gemeindepfarrerin in Frankfurt, dann von 2003 bis 2016 Pfarrerin für Interreligiösen Dialog in Frankfurt, im Rahmen dieser Tätigkeit u.a. Initiatorin und Geschäftsführerin des Frankfurter Rates der Religionen sowie Evang. Vorsitzende der dortigen GCJZ, Vorstandsmitglied der Bildungsstätte Anne Frank (bis heute). 2016 bis 2019 Hochschulpfarrerin an der Evang. Studierendengemeinde (ESG) in Mainz. Seit 1.12.2019 Generalsekretärin des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und Geschäftsführerin der Buber-Rosenzweig Stiftung.
Mi, 19. Juli 2023
18:30  – 20:30
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