Beherrschten vor 20 Jahren noch Industriekonglomerate, Energiekonzerne und Banken die Rangliste der wertvollsten Unternehmen, wurden diese längst von Internetgiganten wie Google, Apple, Amazon und Tencent abgelöst. Die Konzentration von Macht, für die diese Unternehmen stehen, ist in den vergangenen Jahren zu einem politischen, wie auch ökonomischen Problem geworden. Ist es vorstellbar, dass Europa den privatwirtschaftlichen bzw. staatzentrierten Versionen des digitalen Kapitalismus ein eigenes Modell entgegenstellt?
Referent:
Prof. Dr. Philipp Staab, geb. 1983, studierte Soziologie, Politikwissenschaft und Psychologie. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl Makrosoziologie der Universität Kassel sowie permanent Fellow am Institut für die Geschichte und Zukunft der Arbeit in Berlin. Er forscht und publiziert schwerpunktmäßig zu den Themen Digitalisierung, politische Ökonomie, soziale Ungleichheit und Techniksoziologie. Zudem ist er Autor zahlreicher Fachaufsätze sowie Autor und Herausgeber von Publikationen wie etwa „Macht und Herrschaft in der Servicewelt“ (2014), „Kapitalismus und Ungleichheit. Die neuen Verwerfungen“ (2016 hrsg. zusammen mit Heinz Bude) sowie das dem Vortrag zugrundeliegende Buch „Falsche Versprechen. Wachstum im digitalen Kapitalismus“ (2016).