Grundlagen der beteiligungsorientierten Gruppenleitung für gesellschaftspolitisch Engagierte
Ob bei der Arbeit, im ehrenamtlichen Engagement oder beim einfachen Gespräch mit Freund*innen: Wir sind bemüht, unser Gegenüber zu verstehen, ggf. die abweichende Meinung anzuerkennen und wenn es nötig ist, eine für alle tragbare Lösung zu finden – zumindest in unserer Wunschvorstellung. Den Alltag erleben wir jedoch oft anders, denn unser Anspruch und der Alltag klaffen häufig auseinander und Gespräche eskalieren entweder sehr schnell oder viele schalten innerlich ab und beteiligen sie nicht.
Wie kann ich daher Gruppenprozesse so gestalten, dass alle die Chance haben, sich einzubringen? Was kann ich tun, um ein Ergebnis zu erzielen, mit dem möglichst alle einverstanden sind und das so dann nachhaltig ist?
In unserem Seminar wollen wir uns diesen Fragen stellen. Das Seminar stellt im ersten Teil die Betzavta-Methode vor. „Betzavta“ ist das hebräische Wort für Miteinander und ist eine Methode der Demokratiebildung, die vom Adam Institut Jerusalem entwickelt wurde. Dabei werden durch Übungen in der Gruppe demokratische Aushandlungsprozesse und gegenseitige Anerkennung erfahren und geübt. Das Ziel ist demokratische Einstellungen und Verhaltensweisen zu fördern.
Im zweiten Teil werden die Erkenntnisse genutzt, um unterschiedliche Methoden der Gruppenleitung in unterschiedlichen Übungen auszuprobieren. Außerdem wird die Methode der kollegialen Beratung als Möglichkeit der Problembehandlung in einer Gruppe vorgestellt und in einer Praxisübung ausprobiert. Der Schwerpunkt der Veranstaltung liegt auf dem praktischen Erleben. Das meint zum einen das Kennenlernen der Übungen als Teilnehmende, zum anderen das sich selbst Erproben in der Funktion als Moderierende.
Unsere Seminarziele:
- Die Teilnehmenden kennen die Grundlagen unterschiedliche Gestaltungsmöglichkeiten von Gruppenprozessen - z.B. die „Betzavta-Methode“ und den Moderationszyklus
- Die Teilnehmenden können unterschiedliche Übungen und Methoden der Gruppenleitung durchführen.
- Die Teilnehmenden verfügen über die Fähigkeit, Konflikte in der Gruppe zu erkennen, zu benennen und so zu einer positiven Konfliktlösung beizutragen.
Zielgruppe:
Unser Seminar ist offen für alle Menschen, die etwas über sich selbst erfahren möchten und sich die Frage stellen, wie sie die Gruppenprozesse in ihrer Gruppe demokratischer gestalten können. Weitere besondere Vorkenntnisse sind nicht notwendig. Allerdings setzen wir die Bereitschaft zur kritischen Selbstbetrachtung voraus.
Die meisten Einheiten bestehen aus interaktiven und sprachbasierten Methoden, daher richtet sich dieses Seminar vor allem an Menschen mit guten Deutschkenntnissen.
Wir bemühen uns, unsere Angebote stets so inklusiv und barrierearm wie möglich zu gestalten. Sollten Sie daher Unterstützungsbedarf vor Ort haben, sprechen Sie uns gerne an, damit wir gemeinsam vorab eine Lösung finden können.
Reisekosten, ggf. Übernachtungskosten sowie die Verpflegung vor Ort müssen von den Teilnehmenden selbst getragen werden.
Das Seminar wird von Andre Moser geleitet. Es wird mit 12 Unterrichtsstunden für das Zertifikat der GreenCampus-Weiterbildungsakademie im Bereich "Moderation & Verhandlung" anerkannt.
Anmeldung: https://veranstaltungen.boell-nrw.de/index.php?schritt=1&kathaupt=4&knradd=24-3001