Die Zeiten ändern sich. Wir denken um, statt alten Denk- und Handlungsmustern Raum zu geben. Wir tauschen eigene Identitäten gegen antiquierte Normvorstellungen. Wir definieren uns selbst und lassen uns nicht mehr in eine Schublade stecken. Eine Generation, die nach vorne schaut und nicht zurück.
Doch zu jeder Bewegung gibt es eine Gegenbewegung: Auch reaktionäre Antworten von rechts und konservative Ansichten zu Geschlechterrollen werden lauter und selbstbewusster formuliert.
Wie gelingen Veränderungen trotz Konflikten – konstruktiv und produktiv? Wie schaffen wir eine gesunde Streitkultur anstelle einer Leitkultur? Über all das wollen wir mit Euch sprechen!
Es geht wieder los! Für die zehnte JIK Bundeskonferenz suchen wir 40 interessierte junge Menschen zwischen 17 und 25 Jahren, die hier leben und Deutschland mitgestalten wollen. Unabhängig von Herkunft und Religiosität. Bei uns zählt Haltung.
#1 Streitkultur statt Leitkultur
Alle reden von Identitätspolitik – aber was ist das überhaupt? Letztlich meint es das grundlegende Versprechen einer liberalen Demokratie, gleiche Rechte und Chancen für alle zu gewähren. In identitätspolitischen Forderungen werden die Interessen von Marginalisierten vertreten. Die Kritik daran: Statt Argumenten zählen Gefühle, die sachliche Debatten unmöglich machen. Wir wollen mit euch darüber diskutieren, warum wir Identitätspolitik brauchen.
#2 Diskriminierungssensible Sprache
Sprache vermittelt Emotionen und Weltanschauungen – und ist dabei selten neutral. Sprache schließt aus oder ein, sie kann Einzelne und ganze Gruppen sichtbar machen oder ausblenden. Gibt es keine Worte für etwas, wird es schwer zu begreifen. Diskriminierungssensible Sprache hingegen versucht, Ausgrenzungen zu vermeiden – und verzichtet auf veraltete sexistische und rassistische Begriffe. In diesem Input lernt ihr mehr über die Macht der Sprache und darüber, wie wir inklusiver sprechen können.
#3 Reaktionärer Backlash von Rechts
Nicht nur die rechtsextreme „Identitäre Bewegung“ versucht Minderheiten zu verunglimpfen, deren Forderungen ins Lächerliche zu ziehen und marginalisierte Gruppen aus dem Diskurs zu verdrängen. Mit einer Rechtsextremismusexpertin sprechen wir darüber, welche Strategien rechte Akteur*innen nutzen, um ihre eigene Agenda vorantreiben und warum sie eine Gefahr für unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt darstellen.
#4 Geschlechteridentitäten und Queerness im Islam
Identitäten sind vielschichtig, Geschlechteridentitäten sind es auch. Was haben Geschlechterrollen, Sexualität und geschlechtliche Identitäten für eine Bedeutung in der Gesellschaft, aber auch innerhalb der Religion? Wo greifen Identitäten und Selbstdefinitionen ineinander und wo wird das erschwert? Wir wollen darüber sprechen, wie Geschlechter, Gender und Sexualität konstruiert werden – auch im muslimischen Kontext.
#Kreativ werden
Ob Rap, Podcast, Kreatives Schreiben oder Memes: In Workshops habt ihr die Gelegenheit, auf der Konferenz gesetzte Impulse, aber auch eigene Ideen und Themen kreativ umzusetzen.
# Deine Themen:
Im Rahmen eines Barcamps könnt ihr eure eigenen Themen einbringen und mit anderen diskutieren.
Mit dabei sind u.a. der Soziologe Aladin El-Mafaalani, die Rechtsextremismusexpertin Natascha Strobl und die trans*-Aktivistin Leyla Jagiella.